Samstag, 20. Juni 2009

Tag 4 - Warum man in der Wüste viel Wasser trinken sollte

Marc hat sich heute Morgen um viertel vor fünf aus dem Bett geschält um den Sonnenaufgang im Bryce Canyon zu erleben. Ich war leider nicht bereit, aufzuwachen und so musste er alleine in die 1 Grad Celsius kalte Morgenluft. Laut Marc war der Sonnenaufgang atemberaubend schön und dank eines Tipps hat er ihn nicht am Sunrise Point sondern am Bryce View Point angeschaut, wo es zum einen nicht so voll und zum anderen einen besseren Überblick über den Canyon gibt.

Nachdem Marc dann Frühstück mitgebracht (sehr weiche Sandwiches, shit happens) und mich aus den Federn geschmissen hat fahren wir nochmal zum Bryce View Point, damit ich die Aussicht von dort auch nochmal genießen kann. Ich habe heute auch zum ersten Mal den Wagen (Automatik) gefahren, und muss sagen, das Fahren hier ist echt entspannt.

Gegen Mittag erreichen wir den Glenn Canyon Damm, an dem Marc nur für mal eben auf die Toilette, verzeihung, Restrooms, gehen durchgecheckt wird wie am Flughafen. Ein weiterer Magnet wird noch schnell erstanden und weiter gehts nach Page, unserem heutigen Übernachtungsziel. Da das Wetter heute klasse ist (Sonne bei 88°F = 31°C) beschließen wir, gleich zum Antelope Canyon weiter zu fahren, der nicht weit entfernt liegt. Mit Getränken, Hüten und Fotoapparat bewaffnet zahlen wir die Eintrittsgebühr (insgesamt $52...) und lassen uns zum sehr unscheinbaren Eingang des Canyons führen. Man muss schon aufpassen wohin man tritt um rein zu kommen, und drinnen in den engeren Bereichen muss man wirklich geschickt durch die verwinkelten Wände klettern um weiter zu kommen. Ich hatte ja eigentlich Bedenken wegen der engeren Stellen ob ich da durch passe, aber die Angst war unbegründet. Obenrum war alles super, nur wusste man manchmal nicht, wohin man treten soll wegen der schmalen Stellen auf dem Boden. Aber die Aussicht war alle Mühe wert: hinter jeder Ecke ein neuer wunderschöner Blick auf sanft geschwungene rote Wände, blauen Himmel und dunklen kleinen Höhlen. Sogar fossile Muscheln haben wir entdeckt. Der Aufstieg am Schluss (es mussten 35m Höhenunterschied überwunden werden) hatte es dann nochmal richtig in sich. Über Stahltreppen gelangten wir wieder an die Oberfläche. Um zurück zum Parkplatz zu kommen mussten wir den Weg, den wir durch den Canyon geklettert sind an der Oberfläche über Sanddünen und Felsen wieder zurück gehen. Ich hatte total vergessen, was zu trinken und war sehr aus der Puste von der Kletterei und den Treppen, und dann ist es passiert: Ich bekam einen hochroten Kopf und fing an zu frieren, und das mitten in der brennenden Sonne. Ich hatte einen Hitzschlag bekommen und schaffte es mit Marcs Hilfe nur mit Not wieder zum Parkplatz. Dort wurde ich dann erstmal von Marc und den Betreibern im Schatten mit kalten Tüchern, Eiswürfeln und Wasser versorgt und konnte nach einiger Zeit mit Marc zum Hotel fahren. Die Klimaanlage lief schon und nach ein paar Stunden war alles wieder gut. So ein Schock für uns beide!

Der Horseshoe-Bend fiel dadurch leider ins Wasser, den holen wir dann beim nächsten Mal nach :D Marc schlief gegen Abend auf dem Bett ein und war nicht mehr für ein Abendessen zu haben. Er war ja auch lang genug auf den Beinen heute... ich habe mir aus unseren Vorräten (Danke Kühlbox!!!) was gemacht und falle jetzt auch müde ins Bett. Morgen wird ein Tag sein, an dem wir viel fahren werden, da will ich ausgeschlafen sein.

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